Die Myxomatose, auch „Kaninchenplage“ genannt, ist eine hochansteckende Erkrankung. Sie wurde erstmals Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts in Europa festgestellt.

Der Erreger der Myxomatose ist ein Leporipox-Virus. Die Infektion kann durch stechende Insekten verursacht werden. Die wichtigsten sind der Kaninchenfloh und die Mücken. Eine Übertragung ist auch durch kontaminiertes Futter und Kontakt mit kranken Tieren möglich.

Nach der Infektion vermehrt sich das Virus zunächst in den regionalen Lymphknoten und breitet sich im Verlauf im ganzen Körper aus.

Die Erkrankung tritt in zwei Formen auf – der knotigen und der ödematösen Form. Gelegentlich können die beiden Formen auch in Kombination auftreten.

Die ödematöse Form ist die häufigste Form. Wassereinlagerungen in der Unterhaut verursachen Schwellungen (Ödeme), insbesondere im Gesichtsbereich. Die Schwellung zeigt sich vor allem in den Augenlidern, der Nase und den Lippen. Auch der Rachen und die Atemwege können betroffen sein. Die Tiere können dann nicht mehr richtig schlucken und nicht mehr fressen. Die Schwellung kann sich auch auf den Bereich um den Anus und die Geschlechtsöffnung auswirken. Sekundäre bakterielle Infektionen können zu eitrigem Ausfluss aus Nase und Augen und Lungenentzündung führen.

Etwas milder als die ödematöse Form ist meist die knotige Form. Knotenförmige Verdickungen entstehen in der Haut und Unterhaut, vor allem am Kopf sowie im Bereich der Geschlechtsöffnung und des Anus. Die Verdickungen platzen auf und heilen dann nur langsam. Bei dieser Form der Erkrankung ist der Allgemeinzustand der Tiere nicht so stark beeinträchtigt wie bei der ödematösen Form.

Es gibt keine Therapie für Myxomatose und die Tiere sterben in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen an Erschöpfung. In milderen Formen kann eine unterstützende Therapie eingeleitet werden, die jedoch das Virus selbst nicht bekämpfen kann.

Prophylaxe

Die Myxomatose ist wie die RHD eine der Krankheiten, gegen die jedes Kaninchen geimpft werden sollte. Die Erstimpfung kann im Alter von 4 bis 6 Wochen durchgeführt werden.

Auch bei der Myxomatose ist es notwendig, die Impfung regelmäßig aufzufrischen, um einen dauerhaften Schutz der Kaninchen zu gewährleisten. Bisherige Impfungen wurden halbjährlich wiederholt durchgeführt. Ein Kombinationsimpfstoff mit RHDV1 benötigt nur alle 12 Monate eine Auffrischung.

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