Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer Nachtfalter, der in Mitteleuropa beheimatet ist. Seine Raupen ernähren sich von den Blättern und Knospen der Eiche und bilden dort große Gespinnst-artige Nester, in denen sie zusammenleben und sich auch verpuppen. Je nach Witterung schlüpfen sie im April oder Mai und durchlaufen über mehrere Wochen verschiedene Entwicklungsstadien, bis sie sich Ende Juni in Falter zu verwandeln beginnen.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind nicht nur eine große Gesundheitsgefahr für den Menschen, sondern können auch für Hunde und Katzen lebensbedrohlich sein. Während ihrer Entwicklung zum Fraßfeind entwickeln die Raupen neben langen feinen Haaren auch winzige Widerhaken-Brennhaare, die das stark reizende Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Dieser Stoff kann schwere gesundheitliche Reaktionen hervorrufen – manchmal erst Stunden nach dem eigentlichen Kontakt.

Hunde und Katzen können beim neugierigen Stöbern in befallenen Gebieten mit den Brennhaaren in Berührung kommen. Die Haare werden durch den Wind aus den Nestern getragen und sammeln sich in der Nähe der befallenen Eichen an. Das Belecken des Fells sowie der direkte Kontakt mit der Raupe oder den Nestern mit der Nase oder Zunge führen zu starken Schwellungen und Verletzungen im Kopfbereich. Wenn die Zunge und die Schleimhäute im Rachen anschwellen, besteht Erstickungsgefahr. Das Einatmen der Brennhaare kann zu Husten und Kurzatmigkeit führen – bis hin zum anaphylaktischen Schock!

So schützen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze am besten

Machen Sie sich mit dem Aussehen der Raupen und ihren Nestern vertraut. Meiden Sie bei Spaziergängen generell Gebiete, in denen sich Raupen des Eichenprozessionsspinners aufhalten und achten Sie auf Warnungen der zuständigen Behörden. Auch Katzenbesitzer können das Revier ihrer Freigänger kontrollieren. Werden Nester gefunden, sollte der Grundstückseigentümer oder das zuständige Amt informiert werden – auf keinen Fall sollten Nester auf eigene Faust entfernt werden!

Was sollten Sie tun, wenn Ihr Vierbeiner Kontakt gehabt hat?

Ziehen Sie zu Ihrem eigenen Schutz Handschuhe und einen Mundschutz an.

Waschen Sie das Gesicht und die betroffenen Stellen mit warmem Wasser, um Brennhaare zu entfernen. Spülen Sie das Maul Ihres Haustieres aus. Hinweis: Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht in den Rachen läuft, damit die Brennhaare nicht in den Magen gelangen.

Lassen Sie Ihr Haustier nicht unbeaufsichtigt! Beobachten Sie es genau.

Wenn Ihr Tier Symptome zeigt, bringen Sie es sofort zu einem Tierarzt, damit eine gezielte Notfallbehandlung eingeleitet werden kann. Bei bekannten Allergikern sollten Sie nicht warten – suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.

Je schneller Sie reagieren, desto bessere Chancen hat Ihr Hund oder Ihre Katze!

Die Symptome auf einen Blick

Juckreiz

Schwellungen und Quaddeln, eventuell auch großflächig

Hautknötchen

Augenreizung mit geschwollenen Bindehäuten

Hautreizungen im Bereich der Pfoten

Schwellung der Schleimhäute von Mund und Nase

Husten und Atembeschwerden

Bei anaphylaktischem Schock auch Müdigkeit, Fieber und starkes Hecheln

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Bitte kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gerne.

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