Gefahren für Tiere lauern überall – sowohl im Haus als auch in der freien Natur. Viele Stoffe können für Tiere gefährlich sein: Reinigungsmittel, Medikamente, Zimmerpflanzen oder Lebensmittel. Wie erkennt man eine Vergiftung und was ist zu tun?
In Haus und Garten lauern zahlreiche Gefahren für Tiere, denn viele Stoffe, die man kaum vermuten würde, können für Tiere giftig sein. Dass Medikamente und Reinigungsmittel schädlich sind, ist kaum verwunderlich. Anders verhält es sich bei einigen Zimmerpflanzen, wie dem guten alten Gummibaum oder der Yucca-Palme. Sogar einige Lebensmittel, die für uns Menschen Leckerbissen sind, können Hunde oder Katzen vergiften, z. B. Schokolade oder Avocados.
Gefahren beim Spaziergang: Einstreu, Pflanzen, Giftköder.
Außerhalb des Hauses lauern weitere Gefahren: von verdorbenen Abfällen über giftige Pflanzen bis hin zu Giftködern. Auf all das sollten Sie vorbereitet sein. Wenn sich ein Tier vergiftet hat, ist schnelle Hilfe überlebenswichtig!
Symptome einer Vergiftung
Erbrechen muss nicht unbedingt ein Symptom für eine Vergiftung bei Tieren sein. Es kann auch eine Reihe von anderen Ursachen haben. Trotzdem sollten Sie Ihr Tier dann genau beobachten. Zeigt es weitere Symptome wie Speichelfluss, Zittern, Durchfall, blasse Schleimhäute, Atembeschwerden, unsicheren Gang oder Apathie, kann es ernst sein. Dies sind Anzeichen einer Vergiftung, und der Hund oder die Katze muss so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie wissen oder vermuten, womit sich Ihr Haustier vergiftet haben könnte, und eine Probe mitnehmen. Bei Atem- und Herzstillstand haben Wiederbelebungsmaßnahmen Vorrang vor allem anderen!
Gift im Magen mit Wasser verdünnen
Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Sie Ihrem Haustier Wasser einflößen, um das Gift im Magen zu verdünnen. Füllen Sie dazu eine Spritze (ohne Nadel) mit Wasser, stecken Sie sie zwischen die Lippen und spritzen Sie das Wasser langsam hinein. Aufgrund des Schluckreflexes kann das Tier nicht anders, als das Wasser zu schlucken. Nehmen Sie keine Milch oder andere Flüssigkeiten – eine chemische Reaktion mit einer giftigen Substanz könnte die Aufnahme ins Blut noch beschleunigen. Geben Sie jedoch niemals einem bewusstlosen Tier Flüssigkeit.
Giftige Lebensmittel für Hunde, Katzen und Kleintiere
Schokolade: Tiere können den giftigen Kakaobestandteil Theobromin nicht abbauen. Eine halbe Tafel dunkler Schokolade kann einen zehn Pfund schweren Hund töten.
Zwiebeln, roh oder gebraten: Die in ihnen enthaltenen Disulfide zerstören die roten Blutkörperchen.
Avocado: Die Inhaltsstoffe zerstören das Herzgewebe.
Kerne von Steinfrüchten in größeren Mengen: Sie enthalten Blausäure, die Nervenstörungen verursachen kann.
Rohe Kartoffeln, Tomaten oder Auberginen: Sie enthalten ein giftiges Alkaloid, Solanin.
Süßstoff: Xylitol aus zuckerfreien Bonbons und Kaugummis.
Weintrauben und Rosinen: Es ist noch nicht klar, warum sie schädlich sein können – zumal nicht alle Hunde sie vertragen. Nach Schätzungen von US-Wissenschaftlern können bereits 3 g Rosinen oder 10 g Weintrauben pro Kilo Körpergewicht bei betroffenen Hunden zu Nierenversagen führen.
Teebaumöl und andere ätherische Öle
Auch rohes Schweinefleisch ist gefährlich: Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, das bei Hunden eine tödliche Erkrankung des Nervensystems hervorrufen kann. Darüber hinaus lauern in rohem Fleisch weitere Krankheitserreger wie Salmonellen oder Trichinen. Kochen Sie das Fleisch deshalb immer gut durch. Dann sterben die Erreger ab.
Auch rohe Eier können Salmonellen enthalten.
Andere giftige Stoffe für Haustiere
Schmerztabletten: Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure verursacht Magen-Darm-Entzündungen mit Blutungen. Schon eine Tablette kann einen Hund töten.
Tabak – dies gilt auch für weggeworfene Zigarettenstummel.
Alkohol
Medikamente (insbesondere Schmerzmittel und Schlafmittel)
Reinigungsmittel
Schneckenkorn, Rattengift und andere Pestizide
Unkrautvernichtungsmittel
Frostschutzmittel und Holzschutzmittel
Farben und Lacke
Chemikalien aller Art
Giftige Pflanzen
Wildpflanzen (Auswahl): Farne, Königskerze, Buchsbaum (hochgiftige Alkaloide), Fingerhut, Maiglöckchen, Holunderholz (Holunder nicht verholzen lassen), Lilien, Narzissen, Efeu, Trompetenbaum, Robinie, Eibe, Blauregen, Goldregen, Herbstzeitlose, Oleander, Lupine, Rhododendron, Azalee, Mistel und viele mehr.
Zimmerpflanzen (Auswahl): Wurzeln von Alpenveilchen, Gummibaum und anderen Ficus-Arten, Philodendron, Weihnachtsstern, Drachenbaum, Yucca-Palme, Calla, Amaryllis und viele mehr.
Darmverschluss oder Vergiftung durch Kastanien.
Ein Hund, der eine Kastanie verschluckt hat, kann sie oft nicht ausscheiden. Sie bleibt stecken und führt zu einem Darmverschluss. Dies ist lebensbedrohlich. Außerdem enthalten Rosskastanien Stoffe – wie die seifenartigen Saponine -, die dem Hund nicht schmecken. Im schlimmsten Fall kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.